Die Geschichte von Oberschrot

Oberschrot – Ein Kurzportait

Die Gemeinde Oberschrot, einst Teil eines der vier Schrote der Pfarrei Rechthalten, hat mit der neuen Staatsverfassung von 1831 die Selbständigkeit zugesprochen erhalten. In den Oberschrot-Statuten von 1833 sind die den Bürgern und Hintersässern zugewiesenen Rechte und Pflichten ausführlich niedergeschrieben. Die endgültige Trennung und Abgrenzung ist mit dem Verbal vom 16. August 1835 erfolgt, in welchem die Zuweisung der Fluren und Weiler rechtsgültig festgehalten ist. Das nun politisch selbständige Oberschrot hat aber kirchlich immer noch zur Pfarrei Rechthalten gehört. Um den religiösen Pflichten nachzukommen, haben die Bewohnerinnen und Bewohner von Oberschrot also jeweils gezwungenermassen den beschwerlichen und weiten Weg nach Rechthalten unter die Füsse nehmen müssen. Erst nach mehreren Interventionen bei den zuständigen höheren Instanzen sind die Oberschrötler durch den Staatsratsbeschluss von 1894 und das bischöfliche Dekret von 1896 Mitglieder der Pfarrei Plaffeien geworden.

Am 31. Mai 1906 entsteigt um die Mittagszeit dem Kamin bei der Bäckerei im Ried/Oberschrot ein glühender Funke und steckt das noch teilweise aus Schindeln bestehende Dach in Brand. Da in diesem Moment zu allem Unglück auch noch ein sehr starker Wind weht werden die brennenden Schindeln mit rasender Geschwindigkeit ins Nachbardorf Plaffeien weitergetragen. Das Unglück nimmt seinen schrecklichen Lauf und legt innert kürzester Zeit den Weiler Ried und das Dorf Plaffeien in Schutt und Asche. Viele Menschen verlieren all ihr Hab und Gut. In dieser schlimmen Zeit darf die schwer getroffene Bevölkerung eine sehr grosse Solidarität von den Nachbargemeinden und aus der ganzen Schweiz erfahren. Die Bevölkerung lässt sich nicht entmutigen. Die zerstörten Häuser im Ried und das Nachbardorf Plaffeien werden mit viel Tatkraft und Weitsicht neu aufgebaut.

Das eigentliche Dorf Oberschrot ist eng mit Plaffeien zusammengewachsen. Der Dütschbach trennt als natürliche Grenze die beiden "Dorfteile" Oberschrot und Plaffeien. Er entspringt auf dem Gemeindegebiet von Oberschrot und mündet kurz vor der Guggersbachbrücke bei Zumholz in die Sense. Das Zentrum von Oberschrot ist auf ca. 857 Meter über Meer gelegen. Der höchste Punkt befindet sich auf 1'320, der tiefste auf 812 Meter über Meer. Die Fläche von Oberschrot beträgt 528 ha, davon 320 ha Landwirtschaft, 150 ha Gemeindewald, 24 ha Privatwald, 32 ha Bauland und 2 ha unproduktiv. Die frühere Gemeinde Oberschrot hatte eine Form, die einem Y ähnelt. Sie grenzte im Westen an Plasselb, im Süden und Osten an Plaffeien, im Nordosten an Zumholz, im Norden an Brünisried und Rechthalten.

Das Landschaftsbild von Oberschrot ist geprägt durch eine Anzahl von kleinen Weilern (Streusiedlungen). Stattliche ältere Gebäude geben Zeugnis von vergangener Baukunst und stehen deshalb unter Denkmalschutz. Mit verschiedenen Anpassungen ist der Zonennutzungsplan besser der tatsächlichen Nutzung angepasst worden. Die eigentlichen Baugebiete konzentrieren sich heute auf Bachmatte, Plötscha und Riedern. In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Familien Bauland gekauft, um ein Haus zu bauen und sich hier niederzulassen.

Die frühere Gemeinde Oberschrot schaut auf eine sehr wechselvolle Vergangenheit zurück. Ihre Geschichte ist geprägt von Menschen, die sich mit viel Weitsicht und Pioniergeist für eine gesunde Entwicklung der Gemeinde eingesetzt haben. Im gleichen Sinn und Geist stellte sich die frühere Gemeinde Oberschrot auch den Herausforderungen der heutigen Zeit. Per 1. Januar 2017 fusionierte Oberschrot deshalb mit Plaffeien und Zumholz zur neuen Gemeinde Plaffeien.